Ich glaube es war schon damals abzusehen, dass ich mit meinen Haaren nicht glücklich werden würde. Und kommt mir jetzt nicht mit "Awww, die schönen Locken!", denn neben den wenigen süßen Kringellöckchen ist da nämlich einfach nur
störrisches, frizzeliges und nicht zu letzt
unkooperatives Haar.
Über die Jahre hat es sich dann irgendwann ausgekringelt und ich blieb bei leicht welligem, störrischem Haar und irgendwann kam es, wie es kommen musste, ich wurde sehr missmutig was meine Haare angeht. Als Teenager habe ich mir, warum auch immer, ständig einen Pony schneiden lassen, nur um dann zu merken, dass die Haare, je kürzer sie sind, umso unansehnlichere Haken schlagen. Ergebnis: die meiste Zeit trug ich einen
strengen Pferdeschwanz und klemmte jedes fliegende Haar an meinen Skalp. Zum Glück bin ich damals nicht geflogen... eine Flugzeugkontrolle hatte ewig gedauert. Da waren wirklich viele
Spangen auf meinem Kopf.
Mit dem
Glätteisen hatte ich dann das erste mal mit 15 das Vergnügen. Dieses erste Modell war von Clatronic und hatte mannigfaltige
sinnlose Metallaufsätze. Das Glätten war ein langwieriges Unterfangen und das Ergebnis absolut nicht überzeugend, also lag es nach wenigen Anläufen nur noch in den Tiefen meines Schranks.
Die Option die Haare einfach
glatt zu föhnen, wie beim Frisör kam für mich nie wirklich in Frage, denn aus irgendeinem Grund hasse ich jegliches Heißgebläse seit frühester Kindheit (ich meine mich daran erinnern zu können, dass die Föhne damals um einiges heißer waren und ich das Gefühl hatte meine Kopfhaut und Ohren würden verbrennen). Außerdem sollte man das ja laut jeder Zeitung eh nur auf der kältesten Stufe machen um die Haar nicht zu schädigen.
Fakt ist, immer wenn ich gezwungen war zu föhnen, empfand ich es als Tortur für mich und meine Haare.
Dann mit 17, meine große und anhaltende Liebe: mein
GHD Glätteisen (gelobte Keramikplatten!). Ich hatte es damals gekauft, aber immer gedruckst wenn meine Eltern, Freunde oder Verwandte nach dem Preis fragten. Über 100€ für ein "blödes" Glätteisen zu zahlen... Hierzu: es glättet auch jetzt noch wunderbar nach etwa 6 oder 7 Jahren. Und kein anderes Gerät hat bisher das Ergebnis schlagen können, sei es beim Frisör oder bei Freunden, die mich überzeugen wollten. Für mich hat sich der Anschaffungspreis auch definitiv abgeschrieben, denn in der Zeit habe ich meine Freunde viele, viele Glätteisen kaufen gesehen, weil ihre entweder kaputt waren oder einfach nur schlecht.
Aber natürlich glätte ich damit nicht jeden Tag. Meistens eigentlich nur mein Pony...
Zwischenzeitlich habe ich versucht meine
Haare trocken zu
kämmen. Also nach dem Waschen in regelmäßigen Abständen glatt nach unten zu kämmen und so in die richtige Richtung zu zwingen.
Ich persönlich finde das immernoch besser als Föhnen, aber natürlich kann man so seine Haare auch ziemlich schädigen, da diese sehr empfindlich sind im nassen Zustand.
Trotzdem mache ich das gelegentlich im Sommer, wenn die Haare auch an der Luft recht schnell trocknen, im Winter dauert das bis zu 3 Stunden.
Glättungsmethode Nummer vier habe ich in China entdeckt:
chemische Glättung. Aus welchen Grund auch immer, lassen sich Asiaten ihre Haare gern super duper glatt machen. In Deutschland hatte ich davon noch nie etwas gehört oder gesehen, aber mein Interesse war geweckt.
Die Prozedur ist langwierig (3-4 Stunden sollte man einplanen) und etwa mit einer Dauerwelle zu vergleichen. Nach dem Abschließen des chemischen Glättens darf man für die nächsten 3 Tage keine Haargummis oder Haarklammern tragen, die Haare nicht waschen oder nass machen, und auch nicht hinters Ohr klemmen etc., da im schlimmsten Fall das Haar dass in dieser Form bleibt.
Das ist auf jeden der härtere Part dieser Variante. Vor allem wenn es Sommer ist und die Haare schnell nachfetten.
Gekostet hatte es mich in einem
chinesischen Salon etwa 35€ und die Produkte, die dort verwendet wurden waren von Schwarzkopf. Jedoch denke ich, dass diese im Gegensatz zu dem, was hierzulande benutzt wird etwas stärker sind aufgrund der Beschaffenheit von asiatischen Haar.
Nach dieser ersten chemischen Glättung war ich
super zufrieden. Die Haare trockneten viel schneller, als zuvor und ich habe mein GHD etwa ein Jahr nicht benutzen müssen. Natürlich wächst aber auch das einmal raus und so war ich nach einem Frisörbesuch wieder am Anfang.
Danach war ich zur
chemischen Glättung in einem
deutschen Salon. Und ich war gar nicht zufrieden danach. Etwa 100€ habe ich bezahlt. Von der Vorgehensweise war es nahezu identisch mit der im chinesischen Salon aber das Ergebnis war nicht ein "glatt wie durch ein Glätteisen" sonder eher so wie wenn ich einfach mit einer Bürste nach glatt föhne. Die Wellen waren immernoch drin und das Pony musste ich auch weiterhin glätten. Ein Schuss in den Ofen. Ich nehme an die Produkte waren einfach zu "lasch" oder vielleicht ist für den europäischen Markt eher ein
"natürlich glatt" Ergebnis gefragt? Das werde ich auf jeden Fall nicht wiederholen.
Mein letzter Versuch in diese Richtung war in
Eigenregie mit 2 Freundinnen, die sich bereit erklärt hatten Frisör zu spielen. Die Wunschprodukte wurden über einen Frisörbedarf im Netz bestellt und dann ging es los! Gekostet hat es um die 30€ an Produkten und das Ergebnis war nicht übel. Allerdings hatte meine Freundinnen meine Haare mit 2 unterschiedlichen Glätteisen glätten müssen (das ist einer der Schritte zur chemischen Glättung) und so war dann eine Seite glatter, als die andere.
Eher
Suboptimal, aber immernoch besser als im deutschen Salon.
Wie man hier sehen konnte, habe ich doch schon einige Erfahrungen sammeln können und habe vor wenigen Tagen das erste mal
völlig allein auf mich gestellt, versucht mir eine chemische Glättung zu verpassen. Die 3 Tage ohne Wasser und Haargummi sind morgen um und dann werde ich sehen können in wieweit ich erfolgreich war.