"(...) ein Buch über Alba und die Saison [...], nicht
als Sportjournalist, sondern als Geschichtenerzähler. Ein wenig auch als Ethnologe."
Wenn es eine Ballsportart gibt, die mich überhaupt
interessiert, ist das definitiv Basketball und da ich den Autor vor kurzem im
Fernsehen gesehen hatte (Buchpromo), war ich super interessiert an dem Buch!
Glücklicherweise hatte Blog dein Buch genau dieses im Programm gehabt und
tatsächlich konnte ich mein Exemplar drei Wochen später in den Händen halten.
Schon beim Auspacken war ich positiv überrascht: ich hatte
mit einem kleinen, dünnseitigem Büchlein gerechnet und bekam eine schicke
Ausgabe, die nicht nur geprägt (ach, wie ich es liebe) war, sondern auch
hochwertige, dicke Seiten hatte und zusätzlich durch viele Fotos aufgewertet
wurde. Ein Taschenbuch, das ich sogar verschenken würde, ohne mich zu schämen.
... das ist kein Basketball, sondern das Buch |
Das Buch ließ sich wunderbar lesen. Die Schriftart ist größer als gewohnt und die Kapitel sind mit vielen Absätzen untergliedert, die es einfach machen, das Buch aus der Hand legen zu können und ohne großes Suchen wieder in den Text zu finden.
Einen kleinen Minuspunkt habe ich allerdings - auch wenn es
hier um rein ästhetisches geht - : ich fand die Einbindung der Fotos meist
schauerlich... hier wurde mit dicken weißen Rändern und 0815 Word
Schatteneffekt gearbeitet und das hat die sonst wunderbare Aufmachung etwas
heruntergezogen. Meckern auf hohem Niveau.
Es liegt mir fern Klapptexte hier rein zu kopieren, da ich
diese nie lese (ich hasse sie sogar). Wenn ich wissen will, ob mich ein Buch
interessiert, lese ich den letzten Satz des letzten Kapitels: weckt er mein
Interesse? Will ich unbedingt wissen, auf wen oder was er bezogen war? Oder
kann ich an Hand diesen einen Satzes das ganze Buch vorher sehen (glaubt mir
das gibt es häufig)?
"Ich glaube, es ist an der Zeit, aufzuhören."
Mich hatte der Satz definitiv in seinen Bann gezogen. Warum
sollte man so etwas an das Ende einer voraussichtlich märchenhaften Saison von
Alba Berlin sagen?
Dieses Buch versteht man auch ohne sich arg im Basketball auszukennen.
Ich hatte zwischendurch lediglich die Spieler gegoogelt um den Namen
Gesichter zu ordnen zu können. Das wars.
"Die Frau des Hausmeisters starrt, obwohl sie keine
Ahnung vom Basketball hat. Sie sieht die Angst in den Gesichtern der anderen,
sie ahnt die möglichen Konsequenzen."
Man wird direkt mit genommen in die Trainings, die Fäden die
im Hintergrund gezogen werden, das Leben als Leiharbeiter im Profisport. Es
geht um Karrieren, die nur wenige Jahre dauern, weil Körper das einfach nicht
länger mit machen. Ich war teilweise richtig geschockt, was für eine "Invalidentruppe"
da teilweise aufgestellt wird. Den Zuschauern und der Presse werden solche Zustände
allerdings verschwiegen. Die Blöße gibt man sich nicht und auch den Spielern
nicht.
Mehr will ich an der Stelle auch gar nicht verraten. Ich
habe mich sehr gut unterhalten gefühlt beim Lesen.
Erschienen ist das Buch beim KiWi Verlag.
Oh! Ein kleiner Tippfehler ist mir beim Lesen aufgefallen (falls
der Verlag diese Rezension je lesen sollte):
S. 86, 3ter Absatz:
"Fernsehgarten- Andrea Priewel", richtig: Andrea Kiewel
Ich nehme an, dass es
sich um einen Fehler handelt, da alle anderen Prominenten unter der Aufzählung
korrekt geschrieben waren.
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