Samstag, 2. August 2014

Der Zufall kann mich mal von Martin Gülich

Tim ist 14 und hat die Nase voll. Mit "Moby Dick" als literarischem Leitfaden, will er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und das ist nicht so einfach, denn nach einem Radunfall ist sein Bein steif, er muss den Spott seiner Mitschüler ertragen, Freundschaften aufrecht erhalten und eigentlich reicht allein die Tatsache, dass er 14 und voll in der Pubertät ist, aus um beschäftigt zu sein
Ich war am Ende wirklich enttäuscht, dass es nur 192 "Seitchen" waren, denn Tim wächst einem wirklich ans Herz und auch wenn ich die 14 laaaaaange hinter mir gelassen habe, kann ich mich mit ihm identifizieren. Dabei ist das Buch wirklich gut geschrieben und die Themen vielfältig, mal vom älter werden, Freundschaft, erster Liebe, und Schule abgesehen, geht es auch um Verantwortung, Loyalität, Alkoholismus, Oportunismus und-  man merkt schon, dass der Autor da ganze Arbeit geleistet hat ein vielschichtiges Buch zu schreiben.
Dabei ist er auch fest in der Realität verankert, nichts wird wie in Jugendliteratur so oft, zu sehr durch die rosa Brille gesehen, banalisiert oder tot geschwiegen.

Meine Lieblingsstelle in dem Zusammenhang ist wohl, als die Verkäuferin in einer Buchhandlung mit Tim über die Handlung in Moby Dick spricht und meint, dass es Käptn Ahab sicher auch nicht so gefällt sein lebenlang durch die Welt zu hinken und Sekunden später merkt, dass es Tim recht ähnlich ergeht. Aber so ist das Leben halt und genau solche Fettnäpfchen vermisse ich häufig in Büchern um sie wirklich real zu machen.

Bis auf den Fakt, dass es für mich ruhig ein paar mehr Seiten hätten sein könnten, habe ich Nichts, aber auch absolut gar nichts an dem Buch zu bemängeln.



Erschienen ist "der Zufall kann mich mal" im Thienemann Verlag (Link zur Bestellseite: x).
Vielen Dank an das Blog dein Buch Team! 
 

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