Samstag, 29. September 2012

Von einer, die auszog die Haare zu glätten.

Ich glaube es war schon damals abzusehen, dass ich mit meinen Haaren nicht glücklich werden würde. Und kommt mir jetzt nicht mit "Awww, die schönen Locken!", denn neben den wenigen süßen Kringellöckchen ist da nämlich einfach nur störrisches, frizzeliges und nicht zu letzt unkooperatives Haar.

Über die Jahre hat es sich dann irgendwann ausgekringelt und ich blieb bei leicht welligem, störrischem Haar und irgendwann kam es, wie es kommen musste, ich wurde sehr missmutig was meine Haare angeht. Als Teenager habe ich mir, warum auch immer, ständig einen Pony schneiden lassen, nur um dann zu merken, dass die Haare, je kürzer sie sind, umso unansehnlichere Haken schlagen. Ergebnis: die meiste Zeit trug ich einen strengen Pferdeschwanz und klemmte jedes fliegende Haar an meinen Skalp. Zum Glück bin ich damals nicht geflogen... eine Flugzeugkontrolle hatte ewig gedauert. Da waren wirklich viele Spangen auf meinem Kopf.

Mit dem Glätteisen hatte ich dann das erste mal mit 15 das Vergnügen. Dieses erste Modell war von Clatronic und hatte mannigfaltige sinnlose Metallaufsätze. Das Glätten war ein langwieriges Unterfangen und das Ergebnis absolut nicht überzeugend, also lag es nach wenigen Anläufen nur noch in den Tiefen meines Schranks.

Die Option die Haare einfach glatt zu föhnen, wie beim Frisör kam für mich nie wirklich in Frage, denn aus irgendeinem Grund hasse ich jegliches Heißgebläse seit frühester Kindheit (ich meine mich daran erinnern zu können, dass die Föhne damals um einiges heißer waren und ich das Gefühl hatte meine Kopfhaut und Ohren würden verbrennen). Außerdem sollte man das ja laut jeder Zeitung eh nur auf der kältesten Stufe machen um die Haar nicht zu schädigen.
Fakt ist, immer wenn ich gezwungen war zu föhnen, empfand ich es als Tortur für mich und meine Haare.

Dann mit 17, meine große und anhaltende Liebe: mein GHD Glätteisen (gelobte Keramikplatten!). Ich hatte es damals gekauft, aber immer gedruckst wenn meine Eltern, Freunde oder Verwandte nach dem Preis fragten. Über 100€ für ein "blödes" Glätteisen zu zahlen... Hierzu: es glättet auch jetzt noch wunderbar nach etwa 6 oder 7 Jahren. Und kein anderes Gerät hat bisher das Ergebnis schlagen können, sei es beim Frisör oder bei Freunden, die mich überzeugen wollten. Für mich hat sich der Anschaffungspreis auch definitiv abgeschrieben, denn in der Zeit habe ich meine Freunde viele, viele Glätteisen kaufen gesehen, weil ihre entweder kaputt waren oder einfach nur schlecht.
Aber natürlich glätte ich damit nicht jeden Tag. Meistens eigentlich nur mein Pony...

Zwischenzeitlich habe ich versucht meine Haare trocken zu kämmen. Also nach dem Waschen in regelmäßigen Abständen glatt nach unten zu kämmen und so in die richtige Richtung zu zwingen.
Ich persönlich finde das immernoch besser als Föhnen, aber natürlich kann man so seine Haare auch ziemlich schädigen, da diese sehr empfindlich sind im nassen Zustand.
Trotzdem mache ich das gelegentlich im Sommer, wenn die Haare auch an der Luft recht schnell trocknen, im Winter dauert das bis zu 3 Stunden.

Glättungsmethode Nummer vier habe ich in China entdeckt: chemische Glättung. Aus welchen Grund auch immer, lassen sich Asiaten ihre Haare gern super duper glatt machen. In Deutschland hatte ich davon noch nie etwas gehört oder gesehen, aber mein Interesse war geweckt.
Die Prozedur ist langwierig (3-4 Stunden sollte man einplanen) und etwa mit einer Dauerwelle zu vergleichen. Nach dem Abschließen des chemischen Glättens darf man für die nächsten 3 Tage keine Haargummis oder Haarklammern tragen, die Haare nicht waschen oder nass machen, und auch nicht hinters Ohr klemmen etc., da im schlimmsten Fall das Haar dass in dieser Form bleibt.
Das ist auf jeden der härtere Part dieser Variante. Vor allem wenn es Sommer ist und die Haare schnell nachfetten.
Gekostet hatte es mich in einem chinesischen Salon etwa 35€ und die Produkte, die dort verwendet wurden waren von Schwarzkopf. Jedoch denke ich, dass diese im Gegensatz zu dem, was hierzulande benutzt wird etwas stärker sind aufgrund der Beschaffenheit von asiatischen Haar.

Nach dieser ersten chemischen Glättung war ich super zufrieden. Die Haare trockneten viel schneller, als zuvor und ich habe mein GHD etwa ein Jahr nicht benutzen müssen. Natürlich wächst aber auch das einmal raus und so war ich nach einem Frisörbesuch wieder am Anfang.

Danach war ich zur chemischen Glättung in einem deutschen Salon. Und ich war gar nicht zufrieden danach. Etwa 100€ habe ich bezahlt. Von der Vorgehensweise war es nahezu identisch mit der im chinesischen Salon aber das Ergebnis war nicht ein "glatt wie durch ein Glätteisen" sonder eher so wie wenn ich einfach mit einer Bürste nach glatt föhne. Die Wellen waren immernoch drin und das Pony musste ich auch weiterhin glätten. Ein Schuss in den Ofen. Ich nehme an die Produkte waren einfach zu "lasch" oder vielleicht ist für den europäischen Markt eher ein "natürlich glatt" Ergebnis gefragt? Das werde ich auf jeden Fall nicht wiederholen.

Mein letzter Versuch in diese Richtung war in Eigenregie mit 2 Freundinnen, die sich bereit erklärt hatten Frisör zu spielen. Die Wunschprodukte wurden über einen Frisörbedarf im Netz bestellt und dann ging es los! Gekostet hat es um die 30€ an Produkten und das Ergebnis war nicht übel. Allerdings hatte meine Freundinnen meine Haare mit 2 unterschiedlichen Glätteisen glätten müssen (das ist einer der Schritte zur chemischen Glättung) und so war dann eine Seite glatter, als die andere.
Eher Suboptimal, aber immernoch besser als im deutschen Salon.

Wie man hier sehen konnte, habe ich doch schon einige Erfahrungen sammeln können und habe vor wenigen Tagen das erste mal völlig allein auf mich gestellt, versucht mir eine chemische Glättung zu verpassen. Die 3 Tage ohne Wasser und Haargummi sind morgen um und dann werde ich sehen können in wieweit ich erfolgreich war.

4 Kommentare:

  1. Wow, chemische Glättung, da lob ich mir doch meine Gene. :D

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    1. ja, irgendwann greift man zu drastischeren Maßnahmen..

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  2. Ja ja - wie du schon feststelltest: man will immer genau das, was man nicht hat (siehe:http://apfelkern.blogspot.de/2011/04/man-will-immer-das-was-man-nicht-hat.html - Eigenwerbung muss auch mal sein ^^ ).

    Ich selbst habe sehr glattes Haar und ärgere mich immer ein wenig, dass da nicht mehr Spannung drin ist. Nur ein paar sanfte Wellen oder Locken…
    Um täglich Lockenstab anzulegen (habe so ein Teil gar nicht - da fängt es ja schon mal an) wäre ich viel zu faul. Ich stehe doch wohl nicht extra früh auf, um meine Haare zu machen. Pustekuchen.
    Waschen, Kämmen sind Standard. Zu Hause werden sie hochgezwirbelt und festgesteckt, damit sie praktisch und aus dem Weg sind und sonst trage ich sie offen. Ein paar Haarspangen, die Frontsträhnen aus dem Gesicht halten sind schon das Höchste der Gefühle. Ich bin offen gesagt frisurfaul.

    Und natürlich siehst du absolut knuffig aus mit deinen Löckchen. :P Nur wächst man aus dem Alter, in dem man knuffig sein will auch irgendwann raus.

    Gruß,

    Apfelkern

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    1. Richtig, irgendwann kann man das "aww, die niedlichen Locken!" nicht mehr hören (tatsächlich kämpfen die sich bei starker Luftfeuchtigkeit gern noch mal durch).

      Manno...da bin ich wohl über ein Jahr zu spät mit meinem Post! Die nächsten timen wir dann wieder besser ;D

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