Freitag, 25. Mai 2012

too ugly to prostitute; too honest to steal

Monetärer Wert ist es, was einen von vielen Blogs grüßt, seien es die sündhaft teuren Lippenstifte, die Edeljeans, die teuren Silikonbackförmchen und exquisiten Etageren oder die Bahnen von Stoffen, die nur darauf warten, zu wunderschönen Sachen vernäht zu werden.

Blogs führen uns den Wert vieler Sachen vor Augen und dem was wir uns leisten können oder wollen. Einige Verfasser lassen aus eben diesem Grund oft die Nennung eines Preises der Errungenschaften weg, in dem Wissen, dass es zu vermehrten Neidbekundungen kommen könnte.

Mich stürzen Blogs deswegen gelegentlich in Sinnkrisen. Klar finde ich die Sachen alle schön und mit einem bisschen haushalten wäre das sogar vertretbar sich einigen dieser Schätze hinzugeben, allerdings muss es ja auch nicht immer so sein, dass ich das was ich sehe auch brauche. Nein, es könnte sogar sein, dass ich es so wenig brauche, dass ich es wahrscheinlich nie benutzen werde.

Blogs regelmäßig zu lesen hat mir so einige Flöhe ins Ohr gesetzt bezüglich der Sachen die ich "brauche" und manchmal fällt es mir schwer mich zu wehren (am Ende diesen Monats wird unter meinen Neuzugängen auch so ein Kandidat sein) ,aber in 90% der Fälle gelingt mir das ganz gut und zwar aus folgenden Gründen:

  • Ich bin Studentin und habe ein enges Budget und mit mir bestimmt viele andere Mädels da draußen, seien es Schülerinnen, Arbeitssuchende, Praktikantinnen etc. Und in diesem Bewusstsein gehe ich seit einigen Jahren durch die Welt. Ein Beispiel, in meinem ersten Semester, habe ich sage und schreibe 200€ Bafög bekommen, was restlos für die Miete drauf ging und bis es zu einer Erhöhung kam, habe ich von Erspartem gelebt. Ich wette ich bin da absolut kein Einzelfall gewesen.
  • Weil ich meist 2 Nächte über Einkäufe schlafe und dann überlege ob ich das wirklich immernoch will (sagen wir mal bei Werten ab 15€, davor bin auch ich weniger gehalten). Oft ist nach der Zeit der Blogeintrag der mich so ins Schwärmen gebracht hatte, längst vergessen.
  • Weil ich eine Soll und Haben Tabelle führe, die mir mein tatsächliches Vermögen stets vor Augen führt (oh Rechnungswesenvorlesung, wie hast du mein Leben bereichert). Auch wenn das penible Eintragen von Ausgaben sehr spießig erscheinen mag, hat es mir wirklich sehr geholfen und wenn jemand Anwandlungen zum Geldausgeben im großen Stil hat, kann ich das nur wärmstens empfehlen.
  • Ich versuche möglichst oft durch meine Sachen zu gehen um zu sehen, was ich habe. Das hilft z.B. bei Entscheidungen wie:  mein Trieb sagt: "Der Nagellack ist so toll und auch noch limitiert! Ich muss ihn haben!"mein Über-ich meint: "Moment mal, du hast schon 2 ähnliche Lacke, die du selten trägst. Sieh es ein, das ist nicht deine Farbe."
  • Ich setze mir immer Grenzen. Das halte ich für extrem wichtig, vor allem, wenn man viel auf ebay unterwegs ist. Glaubt mir, ich weiß wie es ist, wenn man in den Biet-Rausch verfällt und sich selbst zügeln muss.

 Aber was tun, wenn man wirklich keine Moneten hat und sich trotzdem etwas leisten will?




Einige Wege sich etwas dazu zu verdienen (mal abgesehen von einem Nebenjob), die ich für mich entdeckt habe sind:
1. regelmäßig Ausmisten!
Und damit meine ich restlos alles; Bücherregale, Kleiderschränke, Schmuckschatullen, die CD Sammlung, die Make-up Bestände, etc. Ich war vor allem bei den Büchern und CDs erstaunt, was sich da angesammelt hatte.
Je nach Preisvorstellung, und Artikel kommen die Sachen dann "unter den Hammer".
Für Make-up finde ich ebay immernoch am Besten, da sich für den Verkäufer hier einfach viel mehr heraus holen lässt, als zum Beispiel im Kleiderkreisel.
Bücher, CDs und alte PC Spiele verkaufe ich wahlweise an Momox, Musicmagpie und rebuy (es gibt noch zig andere Abnehmer dieser Art, aber diese drei habe ich getestet und kann sie wirklich weiter empfehlen). Hier ist es super einfach die ISBN Nummern einzutragen und im direkten Vergleich zu sehen, was gezahlt wird.
Schmuck ist so eine Sache... ich persönlich hatte hier immer im Kleiderkreisel mehr Glück, als auf ebay.
Und Kleidung würde ich auch je nachdem auf ebay oder Kleiderkreisel stellen.

2. Geht Plasma spenden.
Beim roten Kreuz kann man als Frau einmal die Woche spenden und bekommt als Aufwandsentschädigung 15€ (60€ Extra im Monat klingen nicht schlecht, oder?).
Weiterer positiver Vorteil: nach dem Spenden hat man ein halbes Kilo weniger auf der Waage. ;)

3. Dshini
Wer sowieso gern Browserspiele im Netz zockt, kann seine Zeit hier in Geld verwandeln. Ich selbst habe mir bisher schon 2 Wünsche erfüllt im Wert von ca. 40€. Ist nicht die schnellste Variante, aber bei Sachen die man wirklich haben möchte, wartet man ja gern ein bisschen.

4. Firmen anschreiben (nur unter Vorbehalt, da ich noch absolut keine Erfahrungen damit gemacht habe)
Als Blogger hat man ja doch die Möglichkeit gesponsert zu werden und das auch wenn man keine 300+ Leser hat. Ich habe wirklich auch schon Blogs mit unter 20 Lesern gesehen, die damit Erfolge verbuchen konnten. Der große Nachteil ist einfach, dass es schnell wirken kann, als habe man seinen Blog nur um Sachen abstauben zu können. Leider gibt es halt wirklich viele, die reine "YAY Hauptsache gratis"- Blogs haben. Kann man aber nicht ändern.


Für mich funktionieren diese Dinge gut. Ich überlege mir meine Wünsche vorher mehrfach, versuche mich nicht allzu sehr auf wiegeln zu lassen von anderen Bloggern und wenn mir dann doch wirklich wirklich etwas gefällt, habe ich auch das Geld dafür.


6 Kommentare:

  1. Unabhängig von den Möglichkeiten, sich bei wenig Budget trotzdem etwas leisten zu können, finde ich deine ersten angeführten Punkte viel wichtiger.
    Auch wenn man über das Budget verfügen sollte, muss man sich ja nicht alles kaufen, was man kann. Da fehlt es mir so ein bisschen an Bewusstsein und Wertschätzung der Dinge...

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    1. Seh ich ganz genauso :)
      Ich bin auch jemand der nichts für Dinge übrig hat, die er gar nicht benutzt. Ich denke ich werde nie an den Punkt kommen wo ich Make-up, Schuhe, etc kaufe nur um zu besitzen.

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  2. Ich finde deine Geldideen wirklich toll. Ich selber bin auch Studentin, mit gelegentlichem Nebenjob (für regelmäßiges Arbeiten ist keine Zeit), mein Bafög reicht nicht mal für die Miete und den Rest muss meine arme Mama mir finanzieren. Da denkt man oft 3 Mal nach. Dshini ist dabei eine tolle Sache, weil man während des Sammelns wirklich lang überlegen kann, ob man es braucht. ^^ Plasmaspenden kann ich leider nicht, vor allem nicht so oft, aber ich kenne viele, die das machen. Ausmisten ist wirklich mit das wichtigste. Man will ja auch so nicht schon mit 20 tonnenweise Gerümpel haben. ^^ Umzüge führen einem dann immer erstmal vor Augen, was man eigentlich alles nie gebraucht hat.

    Also dann, viel Erfolg beim Sparen! :D

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    1. Oh ja... ich finde es regelmäßig erschreckend, was sich trotz gähnender Leere auf dem Konto immer so ansammelt und wenn man dann richtig ausräumt, ist man fast peinlich berührt.
      Entbehrungen während der Studienzeit sehe ich deshalb auch gar nicht sooo schlecht. Wir wissen zumindest jeden Euro zu schätzen.

      Dir auch weiterhin viel Erfolg xD Irgendwie knausern wir uns schon durch!

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  3. Ich finde deine ersten Punkte ebenfalls sehr wichtig. Ich bin selbst Studentin und habe auch immer wieder gemerkt, dass mich das Bloggen sehr dazu verführt Dinge zu kaufen, die ich nicht brauche. Nicht nur weil ich angefixt werde,... manchmal kaufe ich auch Dinge, obwohl ich mir nicht sicher bin, weil ich mir dann denke... falls es dir nicht gefällt, kannst du zumindest darüber bloggen.

    Was ein absoluter Schwachsinn ist!

    Zur Zeit spare ich für eine große Reise, ich arbeite zwar 3x die Woche, um mir die Reise zu ermöglichen... versuche aber trotzdem auch in Sachen Konsum darauf zu achten, ob ich etwas wirklich brauche. Ich denke manchmal einfach etwas länger darüber nach.. oder sage mir sowas wie "Wenn du morgen hier nochmal vorbeikommst und es dir immer noch gefällt, dann kannst du es dir kaufen"... Oder ich setz mir so richtig Shoppingtage mit einem richtigen Budget, da kommt es nicht zu kleinen unnötigen Einkäufen, die sich auch zusammen rechnen.

    Ein sehr interessantes Thema, das du hier ansprichst :3

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    1. Erst mal ein Dankeschön für den Kommentar^^
      Ich denke das ist vor allem bei Beautybloggern die große Falle. Man kauft es, weil man es selbst bei Nichtgefallen irgendwie rechtfertigen kann. Die Leser wollens ja trotzdem wissen, nicht?

      Beim Shopping mach ich das übrigens genauso. Man wird ja doch sehr oft hingerissen zu Käufen, die letztlich trotzdem im Schrank oder der Kiste versauern. und ich denke wir sind mit der Einstellung auf dem richtigen Weg, da ich, wie du, auch lieber mein Geld in Reisen anlege. Von den schönen Erinnerungen hat man ja doch länger was, als von einem Chanel Lippenstift :)

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